Was ist Tuberkulose?
Tuberkulose (TB) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosisverursacht wird. Am häufigsten befällt sie die Lunge, kann aber auch andere Organe wie Gehirn, Nieren oder Wirbelsäule betreffen. In manchen Fällen bleibt die Infektion symptomlos – eine sogenannte latente Tuberkulose –, die nicht ansteckend ist, aber in eine aktive Form übergehen kann.
Inhaltsverzeichnis
Wie häufig ist Tuberkulose?
Tuberkulose bleibt weltweit ein bedeutendes Gesundheitsproblem. Im Jahr 2021 wurden rund 1,6 Millionen Todesfälle registriert. Besonders in Entwicklungsländern und bei geschwächtem Immunsystem (z. B. HIV) besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.
Symptome einer Tuberkulose
Zu den allgemeinen Symptomen gehören:
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Fieber, Schüttelfrost
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Appetitlosigkeit
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Unerklärlicher Gewichtsverlust
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Nachtschweiß
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Schwäche und Müdigkeit
Bei Lungenbefall treten zusätzlich auf:
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Husten (länger als drei Wochen)
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Husten mit blutigem Auswurf
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Schmerzen in der Brust, besonders beim Atmen oder Husten
Ist ein anderes Organ betroffen, können Symptome wie Rückenschmerzen (Wirbelsäule) oder Blut im Urin (Nieren) hinzukommen. Unbehandelt kann TB schwerwiegende Komplikationen wie Meningitis oder Herzbeutelentzündung auslösen.
Übertragungswege: Ist Tuberkulose ansteckend?
Tuberkulose ist eine hochansteckende Krankheit, die durch Tröpfcheninfektion (z. B. Husten, Niesen) übertragen wird. Die Erreger können stundenlang in der Luft verbleiben. Ein enger und längerer Kontakt zu einer infizierten Person ist in der Regel notwendig für eine Ansteckung. Menschen mit latenter Tuberkulose sind nicht infektiös – erst bei aktiver Form besteht Ansteckungsgefahr.
Stadien der Tuberkulose
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Primärinfektion: Erster Kontakt mit dem Erreger, oft ohne Symptome.
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Latente Tuberkulose: Bakterien bleiben inaktiv im Körper, keine Symptome, keine Ansteckung.
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Aktive Tuberkulose: Krankheitsausbruch mit Symptomen und Infektionsrisiko.
Schutz vor Tuberkulose: Impfung und Prävention
In Hochrisikogebieten erhalten Neugeborene die BCG-Impfung (Bacillus Calmette-Guérin), die besonders im Kindesalter vor schweren Verläufen schützt. Reisende in TB-Risikogebiete sollten engen Kontakt mit Kranken vermeiden, Menschenansammlungen begrenzen und Hygieneregeln einhalten.
Tuberkulose diagnostizieren
Zur Diagnose stehen folgende Methoden zur Verfügung:
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Körperliche Untersuchung: Kontrolle von Lymphknoten, Abhören der Lunge
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Hauttest (Mantoux-Test): Nach Injektion von Tuberkulin wird die Hautreaktion überprüft
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Bluttest: Vor allem bei Personen mit BCG-Impfung sinnvoll
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Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahme der Lunge oder CT-Scan zur Bestimmung der Ausbreitung
Ein positiver Haut- oder Bluttest erfordert weitere Untersuchungen zur Abklärung aktiver oder latenter TB.
Behandlung der Tuberkulose
Aktive Tuberkulose wird mit einer Kombination aus Antibiotika über einen Zeitraum von mindestens sechs bis neun Monaten behandelt. Standardmedikamente sind Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazinamid. Eine vollständige und konsequente Einnahme der Medikamente ist entscheidend, um Resistenz und Rückfälle zu vermeiden.
Auch eine latente Tuberkulose wird häufig behandelt – vor allem bei Menschen mit hohem Risiko für eine Reaktivierung.
Verlauf und Prognose
Wird die Behandlung eingehalten, ist Tuberkulose in der Regel heilbar. Bleibt sie jedoch unbehandelt, kann sie chronisch verlaufen oder zum Tod führen. Bei medikamentenresistenter TB ist die Therapie komplizierter und langwieriger. Die Prognose hängt stark von der rechtzeitigen Diagnose, dem Immunstatus des Patienten und der Therapietreue ab.