Wie häufig ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Bis zu 5 % der Allgemeinbevölkerung leiden an einer Unterfunktion der Schilddrüse, auch Hypothyreose genannt. Weil Betroffene häufig erst spät Symptome bemerken, wird die Erkrankung oft erst durch einen Bluttest entdeckt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion? Ursachen & Symptome
Eine Schilddrüsenunterfunktion liegt vor, wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, um den Körperbedarf zu decken. Dies führt zu einer Verlangsamung zahlreicher körperlicher Prozesse: Stoffwechsel, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Verdauung und mehr können betroffen sein.
Eine häufige Ursache ist die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Auch frühere Schilddrüsenoperationen oder Radiojodtherapie können zu einem Hormonmangel führen. Weitere Auslöser sind angeborene Formen, Jodmangel, Störungen der Hirnanhangsdrüse, Strahlentherapie oder hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft.
Typische Symptome sind:
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Müdigkeit, Schwäche
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Gewichtszunahme
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Verstopfung, trockene Haut und Haare
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Muskelschwäche
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Kälteempfindlichkeit
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Langsame Herzfrequenz
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Erhöhter Cholesterinspiegel
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Gesichtsschwellungen, Gedächtnisprobleme, depressive Verstimmungen
Was passiert bei Hypothyreose?
Die Schilddrüse liegt vorn im Hals und steuert die Freisetzung wichtiger Hormone wie Thyroxin. Bei Unterfunktion kommt es zu einem reduzierten Energieumsatz im Körper und zahlreichen Beschwerden – vor allem bei unbehandelter Langdauer.
Ursachen im Detail
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Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache
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Eingriffe wie Operation oder Radiojodtherapie können die Hormonproduktion beeinträchtigen
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Weitere Auslöser: angeborene Formen, Jodmangel, Hypophysenstörungen, Schwangerschaft
Prognose & Behandlung
Die Erkrankung ist gut behandelbar – meist mit täglicher Einnahme von Levothyroxin, einem synthetischen Ersatzhormon. Die Dosierung wird individuell angepasst. Bei Einhaltung der Therapie normalisieren sich Hormonspiegel und Symptome, und Komplikationen lassen sich verhindern.
Mögliche Komplikationen bei fehlender Behandlung
Unbehandelt kann eine Schilddrüsenunterfunktion schwerwiegende Folgen haben, darunter Herzprobleme, Gelenkschmerzen, Unfruchtbarkeit, erhöhtes Körpergewicht und in Extremfällen ein Myxödem mit Koma. Bei Kindern und Schwangeren kann eine unbehandelte Form zu Entwicklungsstörungen und Geburtskomplikationen führen.
Zusätzliche Aspekte
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Gewicht: Hervorgerufen durch verlangsamten Stoffwechsel – erfolgreiche Behandlung kann zu Gewichtsverlust führen.
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Frauen: Häufiger betroffen als Männer; bei ihnen können Menstruationsstörungen, Fruchtbarkeitsprobleme oder Schwangerschaftskomplikationen auftreten.
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Diagnostik ergänzend zur Blutuntersuchung: Ultraschall, Schilddrüsenszintigrafie, MRT oder CT zur Abklärung struktureller Ursachen.