Wie häufig ist Brustkrebs?
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland werden jährlich etwa 74.500 Neuerkrankungen diagnostiziert, rund 1 % betreffen Männer. Etwa 18.500 Frauen sterben jährlich daran. Die 5‑Jahres-Überlebensrate liegt bei 88 %, die 10‑Jahres‑Rate bei 83 %. Frühe Erkennung steigert die Heilungschancen erheblich.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen & Risikofaktoren
Warum Brustkrebs entsteht, lässt sich nicht vollständig erklären. Manche Risikofaktoren lassen sich beeinflussen, andere nicht:
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Lebensstil beeinflusst: gesunde Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Nikotin und Alkohol können etwa 25 % der Fälle verhindern.
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Nicht beeinflussbare Faktoren: hohes Alter, familiäre Krebsvorgeschichte oder genetische Mutationen (z. B. BRCA1/BRCA2) erhöhen das Risiko und erfordern engere Kontrolle.
Früherkennung & Symptome
Brustkrebs verursacht häufig keine frühen Beschwerden. Daher ist Achtsamkeit wichtig. Mögliche Warnzeichen:
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Verhärtungen oder Knoten in der Brust
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Schwellungen in der Achsel oder unter dem Schlüsselbein
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Veränderungen in Form, Größe, Haut oder Brustwarze
Bei Verdacht sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen – je früher, desto höher die Heilungschance.
Früherkennungsmaßnahmen
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Frauen ab 30: jährliche Tastuntersuchung beim Frauenarzt
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Frauen von 50 bis 69: zusätzlich alle zwei Jahre Mammographie
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Seit Juli 2024: Mammographie bis zum 76. Lebensjahr möglich
Diagnostik & Stadieneinteilung
Nach Verdachtsdiagnose erfolgt die Einschätzung mittels:
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Tastuntersuchung, Ultraschall, Mammographie zur Bestimmung von Tumorgröße und Lymphknotenbefall
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Biopsie zur definitiven Diagnose
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Bei Verdacht auf Metastasen: CT, Knochenszintigraphie, ggf. MRT
Die Einteilung erfolgt nach dem TNM-System (Tumorgröße, Lymphknoten, Metastasen) in die UICC-Stadien 0 bis IV. Dieses Klassifikationssystem bildet die Grundlage für Therapieentscheidungen und Prognoseeinschätzung.
Behandlung & Prognose
Die Therapie richtet sich nach Stadium und Ausbreitung:
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Stadium I–II (lokal begrenzt): Operation und/oder Bestrahlung mit hoher Heilungschance (80–99 %).
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Stadium III–IV (fortgeschritten/metastasiert): zusätzliche Hormontherapie, Chemotherapie, zielgerichtete oder immunvermittelte Therapie.
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Generell: Eine vollständige Heilung ist möglich, wenn keine Metastasen vorliegen. Andernfalls liegt der Fokus auf Lebensverlängerung und Symptomlinderung. Regelmäßige Nachsorge ist essenziell für Früherkennung bei Rezidiven.