Was ist Borreliose?
Borreliose, auch Lyme-Krankheit genannt, ist eine Infektion durch das Bakterium Borrelia burgdorferi, meist übertragen durch Zecken der Gattung Ixodes scapularis. Nach einem Zeckenstich können die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und unbehandelt Gelenke, Herz und Nervensystem schädigen.
Inhaltsverzeichnis
Wie häufig ist Borreliose?
Die Lyme-Borreliose tritt vor allem im Frühsommer und Herbst auf, wenn Zecken besonders aktiv sind. Die tatsächliche Verbreitung variiert je nach Region und Umweltbedingungen, ist jedoch in bewaldeten und feuchten Gebieten erhöht.
Ursachen & Übertragung
Ein Zeckenstich ist erforderlich, um die Infektion zu übertragen. Der Erreger wird über den Speichel oder Darmsekrete der Zecke in den Menschen eingeschleust. Je länger die Zecke haftet, desto höher das Risiko einer Übertragung. Der sicherste Weg, eine Infektion zu verhindern, ist das rasche Entfernen der Zecke durch Fachpersonal.
Symptome der Borreliose
Die Symptome variieren nach Krankheitsstadium:
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Frühstadium: Roter, diffuser Hautausschlag (Erythema migrans), Fieber, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen
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Zwischenstadium: Starke Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis), Sehstörungen, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche
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Fortgeschrittenes Stadium: Herzrhythmusstörungen, neurologische Ausfälle, koordinative Einschränkungen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
Einige Patienten bleiben symptomfrei oder haben nur milde Anzeichen. Bei Verdacht sollte ein Arzt konsultiert werden.
Symptome wie Muskelkater & Nebenreaktionen
Borreliose kann wandernde Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen oder Beschwerden in Sehnen und Bändern verursachen. Manche Patienten erleben eine Jarisch‑Herxheimer‑Reaktion während der Behandlung: Müdigkeit, Schüttelfrost oder Schmerz verstärken sich kurzzeitig, wenn die Bakterien absterben.
Gibt es einen Impfstoff?
Aktuell existiert kein zugelassener Impfstoff gegen Borreliose. Vorsichtsmaßnahmen wie Zeckenschutzmittel, Schutzkleidung und regelmäßiges Zeckenkontrollieren sind essenziell.
Wie wird Borreliose behandelt?
Die Therapie besteht meist aus Antibiotika wie Doxycyclin oder Amoxicillin über Wochen. Frühe Stadien erfordern kürzere Behandlungszeiten, fortgeschrittenere Formen längere Therapie. Bei resistenten oder langwierigen Fällen kann sich ein sogenanntes Post-Treatment Lyme Disease Syndrome (PTLDS) entwickeln.
Diagnostik & Bildgebung
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Klinische Anamnese: Beurteilung von Symptomen und möglichem Zeckenexpositionskontakt
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Laboruntersuchungen: ELISA und gegebenenfalls Western Blot zum Antikörpernachweis
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Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT helfen vor allem bei neurologischen oder systemischen Komplikationen
Verlauf & Prognose
Wird frühzeitig behandelt, heilt Borreliose in der Regel ohne bleibende Schäden aus. Bei verspäteter Diagnose oder fehlender Therapie besteht die Gefahr chronischer Beschwerden oder systemischer Komplikationen. Bei PTLDS sind oft zusätzliche Therapieansätze und symptomorientierte Behandlung notwendig.