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Alzheimer: Häufigkeit, Symptome, Diagnose & Prävention

Wie häufig ist Alzheimer?

Weltweit leben rund 44 Millionen Menschen mit Demenz, davon sind in Deutschland über 1,5 Millionen von Alzheimer betroffen. Die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Alzheimer hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt – 2020 waren es rund 19.356 Betroffene. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter, besonders ab 65 Jahren; in Einzelfällen kann Alzheimer auch deutlich früher auftreten.

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung und die häufigste Form der Demenz. Sie zerstört allmählich Gedächtnis, Denkfähigkeit und Orientierung – selbst einfache Alltagsaufgaben werden zunehmend schwer. Das Krankheitsprogression wird häufig in drei Stadien unterteilt: leicht, mittel und schwer, abhängig von der Intensität der Symptome.

Symptome der Alzheimer-Krankheit

Früh beginnen die Symptome häufig unbemerkt. Typische Anzeichen sind:

  • Häufige Gedächtnislücken, Wiederholung von Fragen oder Vergesslichkeit

  • Schwierigkeiten bei täglichen Aufgaben

  • Veränderungen der Stimmung, Angst oder Aggression

  • Persönlichkeitsveränderungen und Desorientierung

Risikofaktoren sind neben dem Alter auch familiäre Vorbelastung, Down‑Syndrom, Kopfverletzungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie soziale Isolation, Hörverlust und Bewegungsmangel.

Unterschied: Alzheimer vs. Demenz

„Demenz“ bezeichnet allgemein Symptome wie Gedächtnis- und Denkstörungen. Alzheimer ist eine spezifische Gehirnerkrankung und die häufigste Ursache dieser Symptomgruppe.

Diagnostik: Wie wird Alzheimer erkannt?

Eine gesicherte Diagnose erfordert:

  • Anamnese und neuropsychologische Tests: Bewertung von Gedächtnis, Sprache, Rechnen und Aufmerksamkeit

  • Bildgebung: MRT, CT oder PET schließen andere Ursachen aus und zeigen Hirnveränderungen über die Zeit

  • Wiederholte MRT-Scans können Schrumpfungen in bestimmten Hirnregionen erkennen und zur Verlaufsbeobachtung genutzt werden

Genetik & Vererbung

Die Wahrscheinlichkeit, Alzheimer zu bekommen, ist leicht erhöht, wenn nahe Verwandte bereits betroffen sind. Der Einfluss genetischer Faktoren wird weiter erforscht, doch eine klare Vererbungslinie gibt es bislang nicht.

Therapieoptionen & Behandlung

Medikamente können Symptome lindern:

  • Cholinesterasehemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin) in frühen bis mittleren Stadien

  • Memantin in mittleren bis fortgeschrittenen Stadien

Auch wenn die Wirkung im Verlauf abnimmt, helfen diese Präparate oft, den Alltag zu stabilisieren.

Prävention: Was kann man tun?

Eine vollkommene Vorbeugung ist derzeit nicht möglich. Viele Risikofaktoren lassen sich jedoch beeinflussen:

  • gute Herz-Kreislauf-Gesundheit fördern

  • gesunde Ernährung und Reduktion von Alkohol

  • regelmäßige körperliche Bewegung

  • geistige Aktivität und soziale Kontakte

  • Hörverlust frühzeitig behandeln

Verlauf & Lebensqualität

Die Lebenserwartung nach Diagnose variiert stark – meist zwischen 4 bis 8 Jahren, in Einzelfällen bis zu 20 Jahre. Häufige Todesursachen sind Folgeprobleme wie Infektionen, Unterernährung oder Dehydratation. Ein früher Therapiebeginn, angepasste Lebensumstände und Vertrauen im Umfeld können die Lebensqualität deutlich verbessern. Pflegepersonen sollten eine stabile Umgebung schaffen und Unterstützung bei Bedarf einholen.

Quellen

  1. https://www.alz.co.uk/research/statistics

  2. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/123

  3. https://www.world-alzheimer-report-2022

  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7254562/

  5. https://www.alzheimers.org.uk/about-dementia/types-of-dementia/alzheimers

  6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5686935/

  7. https://alzheimersdata.org/living-longer

  8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5530127/



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