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Schwangerschaftsdiabetes: Häufigkeit, Ursachen, Symptome & Behandlung

Wie häufig ist Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangerschaftsdiabetes, also Diabetes, der erstmals während der Schwangerschaft auftritt, betrifft jährlich etwa 2–10 % der Schwangerschaften, meist zwischen der 24. und 28. Woche. Risikofaktoren sind Alter über 40, Body‑Mass‑Index über 30 oder eine frühere Schwangerschaft mit Diabetes.

Symptome erkennen

Die meisten Betroffenen spüren keine eindeutigen Symptome. Dennoch können Anzeichen auftreten wie:

  • Häufigerer Harndrang, besonders nachts

  • Ständiges Durstgefühl

  • Müdigkeit

  • Gewichtsschwund

  • Verschwommenes Sehen

  • Juckreiz oder Soor im Genitalbereich

Weil einige Symptome in der normalen Schwangerschaft vorkommen, erfolgt die Diagnose meist im Rahmen spezialisierter Tests.

Entstehung und Verlauf

Schwangerschaftsdiabetes lässt sich in der Regel gut behandeln und verschwindet nach Geburt. Allerdings erhöht er das Risiko, später Typ‑2‑Diabetes zu entwickeln.
Wie stark der Diabetes verläuft, hängt von Grundblutzucker, Gewichtszunahme und weiteren Begleiterkrankungen ab. Ohne Behandlung steigt das Risiko für Komplikationen – mit Überblick und Insulintherapie lassen sich Risiken aber begrenzen.

Normwerte beim Blutzucker

Typische Tageswerte sind:

  • ≤ 95 mg/dl (vor den Mahlzeiten, vor dem Schlafengehen, nachts)

  • ≤ 140 mg/dl (eine Stunde nach dem Essen)

  • ≤ 120 mg/dl (zwei Stunden nach dem Essen)

Blutzucker-Apps helfen, den Verlauf zu überwachen und gemeinsam mit dem Betreuungsteam den Therapieerfolg zu sichern.

Maßnahmen bei Diabetes

Wichtige tägliche Schritte:

  • Blutzuckerkontrolle

  • Gesunde, portionierte Ernährung zur richtigen Zeit

  • Moderate Bewegung (z. B. Walken, Schwimmen, Pilates)

  • Regelmäßige pränatale Untersuchungen

  • Einnahme von Medikamenten wie Insulin oder Metformin, falls erforderlich

  • Kontrolle auf Ketone bei erhöhtem Blutzucker – ggf. Anpassung der Ernährung

Ernährungstipps

Ein ausgewogener Ernährungsplan ist essenziell:

  • Gesunde Kohlenhydrate: Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte

  • Gemüse & Obst: frisch oder tiefgekühlt, kein Fett oder Salz

  • Fisch: mindestens zwei Portionen pro Woche, davon fettreicher Fisch (Lachs, Makrele), Quecksilberquellen meiden

  • Fette: gesunde Öle wie Oliven- oder Rapsöl statt gesättigter Fette

  • Zwischenmahlzeiten: ungesalzene Nüsse, Obst, zuckerarme Joghurts

Beispiel-Menüs:

  • Frühstück: Haferbrei, Joghurt mit Obst, Vollkorntoast, Omelett

  • Mittag: Gemüsesuppe oder Salate mit Vollkornbrot oder Hülsenfrüchten

  • Abendessen: Eintopf mit Gemüse und proteinreicher Beilage

Prävention vor der Schwangerschaft

Zur Senkung des Risikos:

  • Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle

  • Regelmäßige Bewegung auch ohne Gewichtsprobleme

  • Beratung durch Ernährungsfachkraft bei Übergewicht oder bestehender Insulinresistenz

Quellen

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6696024/

  2. https://www.acog.org/clinical/clinical-guidance/obstetric-care-consensus/articles/2018/02/gestational-diabetes

  3. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes

  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5472331/

  5. https://www.diabetes.org/diabetes/gestational-diabetes



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