Was ist Knochenkrebs?
Zwischen 1970 und 2013 wurden etwa 10.721 Fälle von Knochenkrebs bei Erwachsenen dokumentiert – rund 46 % davon bei Frauen (1). Die häufigsten Formen sind Chondrosarkom (28 %), Osteosarkom (23 %), Ewing-Sarkom (10 %) und Chordom (7 %).
Knochen bestehen aus lebendem Gewebe mit Knochenzellen, Blutgefäßen und Nerven, eingebettet in eine Matrix aus Kollagen und Mineralien. Sie stabilisieren den Körper, schützen innere Organe und ermöglichen Bewegung.
Formen des Knochenkrebses
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Osteosarkom: Betrifft 20 % der primären Knochentumoren und tritt häufig bei Jugendlichen auf, oft rund um das Knie (2).
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Ewing-Sarkom: Verantwortlich für ca. 10–15 % der Knochensarkome, hauptsächlich bei jungen Erwachsenen im Beckenbereich (3).
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Chondrosarkom: Rund 20 % der Fälle, entwickelt sich meist bei über 50-Jährigen in Becken oder Röhrenknochen (4).
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Chordom: Selten (< 3 %), entsteht an der Wirbelsäule, betrifft vorwiegend 40–60-Jährige (5).
Gutartig vs. bösartig
Gutartige Knochentumoren sind nicht krebsartig, können aber Symptome verursachen und sollten bildgebend überwacht werden. Bösartige Knochentumoren bedürfen sofortiger Behandlung durch ein spezialisiertes interdisziplinäres Team.
Diagnoseverfahren
Die Diagnostik beginnt mit einer körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Röntgen bieten Informationen zu Lage, Größe und Ausdehnung des Tumors. Knochenszintigraphie kann Frühveränderungen erkennen, noch bevor sie im Röntgen sichtbar werden.
Ursachen und Risikofaktoren
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Alter: Unterschiedliche Tumorarten treten in verschiedenen Altersgruppen auf.
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Ionisierende Strahlung: Früher auch durch Krebstherapie beeinflusst.
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Genetische Syndrome wie Li‑Fraumeni erhöhen das Risiko.
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Frühere Knochenerkrankungen: können prädisponieren.
Symptome erkennen
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
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Anhaltende oder nachts stärker werdende Knochenschmerzen
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Schwellungen und Druckempfindlichkeit
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Bewegungseinschränkungen
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Gefahr von Frakturen durch Knochenabbau
Therapie bei Knochenkrebs
Die Behandlung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team (Orthopädie, Onkologie, Radiologie, Pathologie):
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Operation: Entfernung des Tumors, ggf. mit Nachbargewebe oder Lymphknoten
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Chemotherapie: Oft neoadjuvant oder adjuvant, insbesondere beim Osteo- und Ewing-Sarkom
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Strahlentherapie: Zur Nachbehandlung oder bei nicht operablen Tumoren
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Gezielte Therapie / Immuntherapie: Je nach molekularem Profil des Tumors
Stadien & Prognose
Stadium | Beschreibung | 5‑Jahres‑Überlebensrate |
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I | Lokal begrenzt | 77–91 % |
II | Größer, lokal ausgedehnt | |
III | Lymphknoten oder umliegende Gewebe betroffen | ca. 40 % |
IV | Fernmetastasen | 27–55 %, Osteosarkom meist am schlechtesten |
Früherkennung und rechtzeitige Therapie erhöhen die Heilungschancen erheblich.
Zusammenfassung
Knochenkrebs umfasst verschiedene Tumortypen mit unterschiedlichen Altersgruppen, Symptomen und Therapien. Eine frühzeitige Diagnose durch MRT & CT, gefolgt von hoher Versorgungsqualität in spezialisierten Zentren, verbessert die Prognose deutlich.
Quellen / References
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https://www.krebsdaten.de/Krebs/EN/Content/Krebsarten/other_cancers.html