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Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Symptome, Verlauf, Ursachen & Diagnose erklärt

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ist eine seltene, aber äußerst ernste Erkrankung des Gehirns. Sie zählt zu den Prionenerkrankungen – Krankheiten, die durch falsch gefaltete Eiweiße (Prionen) verursacht werden und das Hirngewebe irreversibel zerstören. Innerhalb kurzer Zeit kommt es zu einem rapiden geistigen und körperlichen Verfall, der meist binnen eines Jahres zum Tod führt.

Was ist die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit?

Selten, aber tödlich – eine neurodegenerative Erkrankung

CJK tritt jährlich bei etwa 1 bis 2 Personen pro Million auf. Besonders betroffen sind Menschen über 60 Jahre, aber auch jüngere, zuvor gesunde Personen können erkranken. Der Krankheitsverlauf ist stets fortschreitend und endet tödlich.

Wie sich CJK in den 1990er-Jahren verbreitete

Bekannt wurde CJK in den 90er-Jahren durch den „Rinderwahnsinn“ (BSE). Einige Erkrankungen standen im Verdacht, durch kontaminiertes Rindfleisch ausgelöst worden zu sein – ein Beleg für eine direkte Verbindung zur klassischen CJK konnte jedoch nicht erbracht werden.

Ursachen der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Die Rolle der Prionen

Prionen sind Proteine, die natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommen. Mutieren sie jedoch in eine falsche Form, können sie eine Kettenreaktion auslösen – gesunde Proteine werden ebenfalls fehlgefaltet. So entstehen Ablagerungen im Gehirn, die Nervenzellen absterben lassen.

Spongiforme Veränderungen im Gehirn

Im Verlauf sterben zahlreiche Hirnzellen ab, was das Hirngewebe schwammartig erscheinen lässt – daher auch der Begriff „spongiforme Enzephalopathie“.

Formen der CJK – Wie entsteht die Krankheit?

Sporadisch

Rund 85 % aller Fälle entstehen spontan, ohne bekannte Ursache oder Risikofaktoren.

Vererbt

5–15 % der Patienten tragen genetische Mutationen, meist im Prionen-Gen. Zu diesen Formen gehören die familiäre CJK, das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom und die tödliche familiäre Schlaflosigkeit.

Iatrogen (durch medizinische Eingriffe)

Ein kleiner Teil wurde durch kontaminierte Instrumente, Organtransplantate oder Wachstumshormone übertragen. Auch der Verzehr von kontaminiertem Rindfleisch ist in Einzelfällen ein möglicher Übertragungsweg (vCJD).

Symptome der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Frühe Warnzeichen

  • Persönlichkeitsveränderungen

  • Konzentrationsstörungen

  • Gedächtnisverlust

  • Gleichgewichtsstörungen

  • Sehverschlechterung

Spätphase und Endstadium

  • Muskelzuckungen und Krampfanfälle

  • Lähmungen

  • Verlust der Sprache

  • Schluckstörungen

  • Koma

Verlauf der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

CJK schreitet schnell voran. Innerhalb weniger Wochen verlieren Betroffene die Fähigkeit zu sprechen, sich zu bewegen und klar zu denken. Im Endstadium sind sie meist bettlägerig und vollständig auf Pflege angewiesen.

Lebenserwartung bei CJK

Durchschnittliche Überlebensdauer nach Ausbruch

Die Lebenserwartung nach Auftreten der ersten Symptome beträgt meist 6 bis 12 Monate. Studien belegen, dass über 90 % der Betroffenen innerhalb eines Jahres versterben.

Unterschiede zwischen Krankheitsformen

Die genetischen Varianten oder vCJD können in manchen Fällen einen langsameren Verlauf zeigen, bleiben aber ebenso tödlich.

Ist Creutzfeldt-Jakob heilbar?

Warum es noch keine Therapie gibt

Da Prionen nicht durch klassische Medikamente gestoppt werden können, existiert bislang keine Heilung. Die Forschung arbeitet jedoch intensiv an Impfstoffen und therapeutischen Antikörpern.

Symptomlinderung im Fokus

Das Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern. Dazu zählen Schmerzmanagement, Behandlung von Angst, Krämpfen und Schlafstörungen.

Behandlungsmöglichkeiten bei CJK

Schmerztherapie und Palliativmaßnahmen

  • Opioide bei starken Schmerzen

  • Antiepileptika bei Muskelzuckungen

  • Antidepressiva und Beruhigungsmittel

Medikamente gegen Krampfanfälle, Schlafstörungen und Depressionen

Clonazepam, Natriumvalproat sowie klassische Antidepressiva werden zur Linderung eingesetzt.

Wie wird die Krankheit übertragen?

Keine Ansteckung durch Kontakt

CJK ist nicht ansteckend durch Husten, Küssen oder Berührung.

Medizinische Übertragungswege und Risiken

  • Transplantationen

  • Neurochirurgische Eingriffe mit kontaminierten Instrumenten

  • Hormonpräparate aus menschlichem Gewebe

Diagnostik bei Verdacht auf CJK

MRT, EEG, Lumbalpunktion

  • MRT: zeigt typische Hirnveränderungen

  • EEG: erfasst abnormale Hirnströme

  • Lumbalpunktion: Nachweis spezifischer Proteine im Nervenwasser

Gentests und Tonsillenbiopsie

Zur Abklärung genetischer Varianten und zur Bestätigung von vCJD.

Neurologische Untersuchung und Differenzialdiagnose

CJK ähnelt anfangs anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson. Ein erfahrener Neurologe kann durch gezielte Tests differenzieren.

Wer ist betroffen?

Die meisten Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Doch es gibt dokumentierte Fälle bei jungen Erwachsenen. Laut US-Daten liegt die Inzidenz aktuell bei rund 2,7 Fällen pro Million Einwohner. 2020 wurden dort 538 CJK-bedingte Todesfälle registriert.

CJK im Endstadium

  • Verlust jeglicher Mobilität

  • Unfähigkeit zu kommunizieren

  • Koma

  • In der Regel Tod durch Atem- oder Herzstillstand

Häufige Fragen zur Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (FAQs)

Ist CJK ansteckend?

Nein, die Krankheit wird nicht durch Kontakt oder Tröpfcheninfektion übertragen.

Wie erkennt man die Krankheit frühzeitig?

Durch neurologische Symptome wie Vergesslichkeit, Koordinationsstörungen und Sehstörungen.

Gibt es neue Forschungsansätze?

Ja, es laufen Studien zu Antikörpern und möglichen Immuntherapien.

Wie lange überlebt man mit CJK?

In der Regel zwischen 6 und 12 Monaten nach Ausbruch.

Ist CJK mit Alzheimer vergleichbar?

Nur in der Anfangsphase – CJK verläuft deutlich schneller und aggressiver.

Welche Pflege ist notwendig?

Vollzeitpflege, Palliativmedizin und psychologische Unterstützung für Angehörige.

Fazit: Warum Früherkennung und Forschung entscheidend sind

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist selten, aber verheerend. Eine frühzeitige Diagnose und palliative Betreuung sind derzeit die einzigen Möglichkeiten, um Patienten und Angehörigen zu helfen. Forschung und Aufklärung bleiben der Schlüssel für zukünftige Therapien.

🔗 Externer Link: Weiterführende Informationen beim Robert Koch-Institut – Prionkrankheiten



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